Im Winter benötige ich auf Touren, wenn der Abstand zwischen den Versorgungsmöglichkeiten eine Woche oder mehr beträgt - unabhängig davon, ob im Zelt übernachtet wird oder in Hütten - deutlich mehr Gepäck als bei Sommer oder Herbsttouren. Ich brauche mehr Kleidung, denn es sind
zu bewältigen. Hinzu kommen etwa 7 kg Nahrungsmittel und Brennstoff je Woche und einige kg Fotoausrüstung. Das funktioniert zwar auch mit 30 kg im Rucksack, geht aber mit einer Pulka bequemer. Praktisch wäre vielleicht auch eine Kombination aus Pulka und Rucksack: wenn der Rucksack in die Pulka passt kann man den Rucksack mit Pulka tragen - zumindest für die An- und Abreise keine schlechte Idde. Hat aber bei mir nicht geklappt, da an meinem Rucksack der Hüftgurt nur extrem umständlich an- und abzubauen ist und die Last um die 40 kg beträgt. Also musste ich mir für den Transport ohne -Schnee etwas anderes einfallen lassen.
Mittlerweile haben meine Eigenbauten fünf Touren in Norwegen und eine auf Grönland ohne Panne überstanden. Die Stabilität der Schlitten ist auch bei voller Beladung ausreichen, würde ich mir einen Neuen bauen, würde ich allerdings versuchen, einen breiteren "Rohling" zu bekommen, der wäre kippsicherer und braucht nicht so genau beladen zu werden - aber das Thema hat sich durch Schlitten II erledigt.
Wegen des schlechten Gleitverhaltens bei bestimmten Schneeverhältnissen habe ich mich inzwischen zu einem gebrauchten acapulka-Schlitten hochgearbeitet.
Pro Liter Volumen kann man bei der Ausrüstung mit etwa 350 g Gewicht rechnen. Ein Rucksack mit 70 l Inhalt wiegt voll beladen ungefähr 25 kg.
Eine Pulka kann ungefähr so hoch beladen werden, wie sie unten breit ist. Wenn die schweren Sachen nach unten kommen dürfte sie dann stabil genug gleiten und nur selten umkippen.
Mit diesen Annahmen ergeben sich folgende Ladevolumina und Ladegewichte:
Modell
Pulka Paris
Schlitten II
acapulka Scandic Tour 135
acapulka Feather Light XL 150
Fjellpulken xcountry 144
Breite
31 cm
45 cm
60 cm
51 cm
40 cm
Länge
115 cm
115 cm
125 cm
140 cm
134 cm
Volumen berechnet / Herstellerang.
110 l / -
222 l / -
375 l / 350 l
364 l / 350 l
214 l / 285 l
Ladung
39 kg
78 kg
131 kg
127 kg
75 kg
Den acapulka Scandic Tour habe ich bis 60 cm Höhe der Ladung berechnet, anscheinend wie der Hersteller.
Der Fjellpulken xcountry 144 wird bei Globetrotter offensichtlich 50 cm hoch beladen, das halte ich nicht für besonders stabil, deswegen habe ich mit 40 cm gerechnet. Bei den Breitenangaben von Acapulka und Fjellpulken habe ich 2 cm abgezogen, bei den Längenangaben 10 cm wegen der Rundungen. Insgesamt lande ich ansonsten recht nahe bei den Herstellerangaben.
Mit der Pulka Paris und meinem Schlitten II decken sich die Berechnungen mit meinen praktischen Erfahrungen. In den Paris passt mein Bergans Alpinist Rucksack ohne Seitentaschen und der Schlitten II verträgt doppelt so viel Volumen wie der einfache Paris, das war auch Zweck des Umbaus.
Am einfachsten ist es natürlich, in einen Laden zu gehen und sich das Objekt der Begierde fix und fertig komplett mit Gurtzeug und Zuggestänge zu kaufen. Die bedeutendsten Hersteller sind
Es gibt diese Sachen natürlich auch gebraucht, selten in Deutschland, dafür umso häufiger in Skandinavien:
Bei Internet-Auktionen gibt's das leider nur selten.
Ein Händler (von mir bisher nicht in Anspruch genommen), der einiges Passendes unterschiedliche Pulkas im Angebot hatte:
Eine Pulka mit einer Länge zwischen 120 cm und 150 cm kostet mit Gurtzeug und Zuggestänge zwischen 1000€ und gut 2000€, je nach Ausführung - leichter ist teurer. Damit können dann autarke Touren zwischen 1 und 4 Wochen unternommen werden.
Alternativ kann man sich die Ausrüstung leihen, in Berlin z.B. bei camp4.
Die minimale Selbstbaulösung mit dem Paris startet bei ca. 100€ (www.bushcraft-deutschland.de/thread/12206-zuggestell-fuer-eine-pulka/): das preiswerte Gurtzeug ist von Tatonka fertig gekauft, das Gestänge muss mit etwas handwerklichem Geschick selbst angefertigt werden. Das Gestänge kann man auch fertig von acapulka oder Fjellpulken für rd. 200€ kaufen und hat dann noch weniger zu basteln aber insgesamt rd. 300€ zu bezahlen.
Der Vorteil des relativ aufwändigen/teuren Gestänges gegenüber eines Zugseils ist, dass die Pulka bei Abfahrten besser steuerbar ist und einem nicht von hinten in die Beine fährt.
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