Ein Windsack heißt in Norwegen "vindsekk" und ist etwas anders als ein Biwaksack.. Mein altes Ajungilak-Modell (Windsack) gibt es leider nicht mehr seitdem Ajungilak der Schweizer Firma gehört. Im Moment gibt es geeignete Säcke z.B. von Pieps und helsport. Ein Windsack ist meist etwas größer und robuster als ein Biwaksack und hat oft zahlreiche Befestigungsösen.
Die jagd- und outdoorbegeisterten Norweger haben darüberhinaus auch als Windsack einsetzbare Universal-Tarps in unterschiedlichen Abmessungen und Stoffvarianten (manche sind etwas klein, einige sind wegen der zusätzlichen Isolierung sehr schwer):
Diese Teile sind eigentlich für andere Zwecke entwickelt und etwas schwerer, aber vielleicht für den einen oder anderen eine Alternative - je nachdem, welche Art von Touren zukünftig geplant sind. Grundsätzlich sollte man der Länge nach darin/darunter liegen können und eine Breite von mindestens ca. 90 cm zur Verfügung haben.
Ich selbst benutze auch das Fjellduk helsport, es ist vielseitig einsetzbar bis hin zum einfachen Zelt. Auseinandergezipt hat es die Größe 160 cm x 230 cm.
Verwendet man einen Biwaksack oder ein Fjellduk als zusätzliche Schutzhülle um den Schlafsack, ist zu beachten, dass ein wasserdichter Stoff normalerweise auch keinen Wasserdampf durchlässt und sich deshalb an der Innenseite Tau oder Eis bilden kann, was den Schlafsack wiederum durchnässt. Wasserabweisende Gewebe sind für die Oberseite besser geeignet.
Leichte dünne Notfall-Biwaksäcke sind für uns NICHT brauchbar: Bei geplanten oder ungeplanten Einsätzen zerreißen sie zu schnell! Irgendwo bleibt man immer dran hängen und dann war's das.
Im alpinen Umfeld ist mit Biwaksack häufig ein etwas komfortablerer Schlafsacküberzug gemeint. Der ist für unsere Zwecke weniger gut geeignet.
Besser sind die Ausführungen, die einem Poncho oder einer Zeltplane ähneln. Falls es eine Variante für 2 Personen gibt, ist diese vielseitiger einsetzbar als die Variante für 1 Person.
Ideal ist 1 Windsack je 1 Person: Ein Sack kann dann als Schlafsacküberzug für zwei Personen genommen werden und mit dem anderen Sack kann dann die Schneehöhle oder die Schneegrube abgedeckt werden oder ein Windschutz oder ein Minizelt gebaut werden.
Es ist besonders praktisch, wenn der Sack an den Seiten Schlaufen hat, um ihn mit Ski oder Stöcken zu befestigen. Manchmal kann man die auch selber aus 3mm-Reepschnur anfertigen und durch Ösen befestigen.
Rast bei windigem Wetter
Auf der Luv-Seite (links am Bildrand) steht eine kleine Windmauer, für die Füße wurde eine kleine Grube ausgehoben. Zwei Personen können dann prima im Windsack picknicken. Die wasserdichte, orangefarbene Seite des Windsacks ist auf der Luv-Seite. Die Ski sind durch die Schlaufen des Windsacks gesteckt und halten ähnlich wie Zeltstangen den Stoff möglichst weit oben.
Achtung: Bei längerer Benutzung darauf achten, dass die Schlaufen nicht an den Stahlkanten der Ski entlangscheuern - das ist auf dem Foto falsch gemacht.
Abdeckung einer Schneegrube
Wenn der Platz für eine Höhle mit horizontalem Eingang nicht geeignet ist, kann man eine Grube schaufeln und diese mit dem Windsack abdecken. Die Ecken, die fest bleiben sollen sind mit Skistöcken fixiert. Am Eingang der Höhle hilft ein Ski im Windsack, die Form zu halten und die Öffnung gut zu verschließen.
Schneehöhle
Hier ist der Eingang ohne Abdeckung. Zwei Personen die schaufeln brauchen ungefähr drei Stunden um eine perfekte Höhle zu graben. Etwa 1 m hinter dem Eingang befindet sich links zur Bergseite hin die komfortable Liegefläche - hier leider nicht zu sehen. Die Liegefläche sollte höher als der Eingang liegen, dann bleibt die warme Luft in der Höhle und es ist total gemütlich. Wenn der Eingang leicht zugeweht werden kann ist es ratsam, einen "Notausstieg", z.B. durch die Wand an der Talseite, einzuplanen.
Achtung: Es ist ungünstig, die Höhle von der Umgebung aus gesehen nach unten zu graben. Einerseits kann der Eingang leichter zugeweht werden, andererseits muss der aus der Höhle geschaufelte Schnee danach noch weiter nach oben geschaufelt werden - bergab geht schaufeln leichter.
Das Fjellduk ist auch im Sommer vielseitig einsetzbar. Zum einen können die Kapuze und Ärmel daran befestigt werden um es als Poncho zu verwenden. Hat man zu zweit noch vier Stücke dünne Reepschnur á 3-4 m, 6 Heringe und vier Wanderstöcke mit, kann man sich in verschiedenen Varianten einen Wetterschutz bauen. Es ist nützlich, wenn man einen Fuhrmannsknoten und den Palstek oder den gesteckten Achter beherrscht.
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