Wegen der niedrigen Temperaturen kommt nur Benzin als Brennstoff in Betracht. Wenn der Kocher auch Gas verträgt kann man auch sogenanntes Wintergas bis zu einigen Grad unter Null nutzen.
Damit der Kocher auch in total lockerem Pulverschnee gut steht montiert man Kocher und Brennstoffflasche am besten auf eine leichte Platte, in Norwegen heisst sie Primusplate, das sieht dann so aus:
Damit steht der Kocher schön stabil und man kann ihn sogar wenn er an ist hin und her tragen so dass er nicht im Weg ist.
Die Drahtbügel sind aus Zaundraht und unter der Sperrholzplatte verdrillt. Damit die spitzen Enden nichts kaputt machen ist eine dünne Korkschicht druntergeklebt.
Ein Schutz des Brettes vor Hitze ist bei meiner Kocher-Konfiguration nicht nötig. Selbst mit Windschutz wird das Brett nicht heiss.
Nach inzwischen mehreren Wochen Gebrauch zeigt es nirgends Verschleiss-Erscheinungen.
Die Primusplate ist zwar nicht besonders schwer, aber für den Rucksack etwas sperrig. Deshalb nehme ich manchmal ein Stück Schweisserfilz als Unterlage mit. Es ist ca. 30 cm x 30 cm groß, 5 mm stark und sorgt für einen stabilen Stand des Kochers im Schnee.
Auf der Wintertour im Pasvik war es so:
Die erzeugte Menge des Wassers erscheint etwas niedrig für 3 Personen, wurde aber anhand der Behältnisse und von Schätzungen ermittelt:
Abends:
Morgens:
Macht dann für drei Personen etwa 3,5 l Brennstoff je Woche. Als Einzelreisender kalkuliere ich mit 1,5 l je Woche.
Etwa die Hälfte des Brennstoffs kommt in Alu-Brennstoffflaschen, die andere Hälfte bleibt in den Originalflaschen. Diese werden dann benötigt, um beizeiten unnötige Vorräte an sinnvoller Stelle zu hinterlassen. Die Originalflaschen, die Alu-Brennstoffflaschen und die kleine Brennstoffflasche mit der Pumpe kommen in benzindichte Packsäcke.
Wenn ich alleine unterwegs bin, verbrauche ich für eine Übernachtung im Schnee ca. 0,2 bis 0,25 l Benzin.
Aus der Not heraus, weil es nicht genug Benzin im Laden gab, habe ich im Finnskogen Wintergas verwendet. Es war die große Kartusche mit 450 g Inhalt. Vom Brennwert her ist Gas geringfügig schlechter als Benzin, das dürfte sich aber in der Praxis nicht auswirken. Bei den Moderaten Temperaturen von -10°C bis -15°C hat es mit dem Gas ganz gut geklappt. Ich konnte allerdings nicht feststellen, ob man die Kartusche auch annähernd restlos entleeren kann und es evt. ein Problem gibt, die Kartusche vollständig zu entleeren. Insgesamt halte ich die Herstellerangaben (nutzbar bis -22°C) für halbwegs glaubwürdig.
Wird der Kocher nur für den Notfall mitgenommen und ist eine Nutzung eigentlich gar nicht geplant reicht ein einziger Topf zum Schneeschmelzen, Kochen und Essen. Dann kommt man z.B. mit einem Kocher Edelrid Hexon, bestehend aus Brenner, Pumpe und Brennstoffflasche, und einem Vango Titantopf 1,3 l, einschließlich Deckel und Griff, mit ca. 600 g Gewicht (ohne Brennstoff) aus. Mein alter Juwel 34 kam alleine auf 560 g Gewicht!
Soll es möglichst komfortabel bzw. sauber und für mehrere Personen sein empfehle ich eine umfangreichere Ausrüstung:
und für jede Person
Damit genug heisses Wasser aufbewahrt werden kann kommen noch
mit.